Vorschau auf die Meisterschaft 1er Kunstradfahren

Erster Höhepunkt der Titelkämpfe am Freitagabend
Ramona Dandl zeigt den „Maute-Sprung“ vom Sattel auf den Lenker des Sportgerätes.
Foto: Hubert Dandl
Gleich zum Auftakt der Deutschen Meisterschaften im Hallenradsport steht ein echter Höhepunkt auf dem Programm. Im Finale der Frauen, das am Freitagabend ab 18:00 Uhr ausgetragen wird, kämpfen die besten Kunstradfahrerinnen des Landes um den Titel der Deutschen Meisterin. Titelverteidigerin ist Jana Pfann.
Erwartet wird ein Dreikampf zwischen der amtierenden Weltmeisterin von 2024, Lara Füller (RKV Poppenweiler), und ihren beiden Vorgängerinnen Ramona Dandl (2023) sowie Jana Pfann (2022), beide vom RKB Solidarität Bruckmühl. Doch auch Veronika Koch (RKB So-lidarität Hausham) möchte in den Titelkampf eingreifen. Die Vizemeisterin des Vorjahres und amtierende Bayerische Meisterin könnte mit einer fehlerfreien Kür erneut aufs Podium fahren. Chancen das Finale zu erreichen rechnen sich zudem die Außenseiterinnen Hannah Reichle (RMSV Bad Schussenried) und Theresa Klopfer (RV Ebnat) aus.
Neben der DM-Krone geht es auch um die begehrten Tickets für die Weltmeisterschaften im November in Göppingen. Da nur zwei Athletinnen pro Nation startberechtigt sind, müssen sich selbst Topstars wie Füller und Weltcup-Spitzenreiterin Dandl qualifizieren. Bei den German Masters gab es mit Pfann, Koch und Füller drei verschiedene Siegerinnen.
Wer wird die neue Nummer 1 bei den Männern?
Im November 2014 erklärte Serien-Weltmeister Lukas Kohl seinen Rücktritt vom Kunstrad-sport. Kohl hatte zuvor eine beeindruckende Karriere hingelegt: Er wurde sieben Mal in Folge Weltmeister und gewann ab 2018 die Gesamtwertungen des UCI-Kunstrad-Weltcups mit insgesamt 24 Siegen. Insgesamt steht der deutsche Kunstradsport der Herren nach dem Rücktritt von Lukas Kohl vor einem spannenden Umbruch. Mit seinem Rücktritt endete eine Ära im deutschen Kunstradsport, und es beginnt eine neue Zeitrechnung, in der ein Nachfolger gesucht werden muss, der an seine Erfolge anknüpfen könnte.
In dieser neuen Ära möchte sich nun Philipp-Thies Rapp vom RSV Tailfingen als neue Nummer eins etablieren. Vizeweltmeister Rapp führt aktuell das Weltcup-Ranking an und hat sich in dieser Saison durch beeindruckende Leistungen hervorgetan. Seine Kür, die besonders hohe Schwierigkeitsgrade beinhaltet, wurde bei den diesjährigen Wettkämpfen durchweg mit mehr als 200 Punkten bewertet – ein Indiz für seine Konstanz und technische Brillanz. Die einzige Saisonniederlage musste Rapp beim ersten German Masters-Wettbewerb hinnehmen, wo er nach zwei Absteigern von Linus Weber geschlagen wurde.
Linus Weber vom SV Kirchdorf ist in diesem Jahr sein größter Konkurrent. Er hat in seinem ersten Jahr bei den Elite-Fahrern bereits auf sich aufmerksam macht. Weber war im Vorjahr Junioren-Europameister und hält den Junioren-Weltrekord. Trotz seines jungen Alters zeigt er bereits jetzt ein hohes Leistungsniveau und gilt als ernstzunehmender Herausforderer für Rapp. Es ist zu erwarten, dass neben Rapp auch Weber gute Chancen hat, sich das zweite Ticket für die Weltmeisterschaft zu sichern.
Neben diesen beiden Spitzenfahrern gibt es noch weitere Anwärter auf das Podium und auf Spitzenplätze im nationalen Wettbewerb. Dazu zählen Jonas Breiter (RV Germania Trillfingen), Simon Köcher (RSV Öschelbronn), Marvin Staudenmaier (RKV Herbrechtingen) und Ruben Geyer (RKV Denkendorf). Breiter und Köcher haben die größten Chancen WM Ersatzfahrer zu werden.